Erwartungsfrei Loslassen – Eine Lebenskunst

Für mich persönlich ist dies eine der bedeutendsten Podcast-Episoden, die ich bisher aufgenommen habe. Loslassen, ohne an den Ausgang gebunden zu sein, ist eine wahre Kunst – und eine Herausforderung, die viele von uns betrifft. Viel Freude und Aha-Momente beim Zuhören!

Das Thema Loslassen beschäftigt mich schon lange, obwohl ich von Natur aus eher minimalistisch lebe und Unnötiges in meinem Leben schnell aussortiere. Doch als ich 2022 an meinem dritten Buch „Schattennovelle“ arbeitete, wurde mir bewusst, wie tiefgreifend und komplex der Prozess des Loslassens wirklich ist. Ich begann mich intensiv mit den Strukturen unseres Gehirns auseinanderzusetzen und schrieb einen Artikel für mein Magazin EIGENKREATION darüber. Diese Erkenntnisse haben meine Sichtweise auf das Loslassen nachhaltig verändert.

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https://www.lenaliteratur.de/product-page/vol-2-eigenkreation

Eines der prägendsten Bilder, die mir auf diesem Weg begegneten, war ein umgeknickter Baum im Wald, der trotz seines Bruchs weiterlebte. Dieser Baumstamm, der nicht vollständig abgetrennt war, veranschaulichte für mich, dass alles, was wir nicht vollständig loslassen, in irgendeiner Form weiter in unserem Leben existiert – oft ohne dass wir es bewusst wahrnehmen.

Das erwartungsfreie Loslassen ist daher nicht nur ein einfacher Akt des Loslassens, sondern eine tiefgreifende Entscheidung, die viel Selbstreflexion erfordert. Es geht darum, sich von der manipulativen Vorstellung zu lösen, dass das Loslassen dazu führt, dass etwas zu uns zurückkehrt oder sich verändert. Diese Haltung ist weit verbreitet und führt oft dazu, dass wir uns selbst und unsere wahren Bedürfnisse übersehen.

In meiner eigenen Reise habe ich erkannt, dass es in Ordnung ist, mehrfach an einem Punkt des Loslassens anzusetzen, bis es gelingt. So war es bei mir zum Beispiel beim Thema Unabhängigkeit und dem Ausstieg aus alten Gewohnheiten. Entscheidend ist, dass wir uns bewusst werden, welche Ausreden und Muster uns davon abhalten, wirklich loszulassen, und dass wir den Mut aufbringen, die notwendigen Entscheidungen zu treffen.

Zwei kraftvolle Übungen können diesen Prozess verdeutlichen: Das Ballen der Hand zu einer Faust symbolisiert das Festhalten, das uns blockiert und Kraft kostet. Das Öffnen der Hand hingegen steht für das Loslassen und die Bereitschaft, Raum für Neues zu schaffen. Ähnlich ist es mit der Metapher einer Tür ohne Schlüssel: Manchmal müssen wir uns entscheiden, durch diese Tür zu gehen und sie für immer hinter uns zu schließen – ohne einen Keil dazwischen, der sie offen hält.

Wenn du dich dabei ertappst, dass du etwas loslassen willst, aber nicht sicher bist, ob es wirklich gelungen ist, frage dich: Hast du die Tür ohne Schlüssel durchschritten oder hältst du sie immer noch einen Spalt offen? Diese Reflexion kann dir helfen, Klarheit zu gewinnen und wirklich loszulassen.

Viel Freude beim erwartungsfreien Loslassen – eine Lebenskunst, die sich auch leicht und frei anfühlen darf.

Herzlichst,
Lena

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